Grossratswahlen: 8 Bisherige und 2 Neue
Die Bilanz des Wahlwochenendes in den Gemeinden der Limmatwelle: Markus Dieth wurde mit den meisten Stimmen als Regierungsrat wiedergewählt, alle bisherigen Grossräte wurden bestätigt, Neuenhofs Vizeammann Petra Kuster und die Wettinger Einwohnerrätin Manuela Ernst sind die beiden Neuen.
Im Bezirk Baden sind alle bisherigen Grossräte wiedergewählt. Im Einzugsgebiet der Limmatwelle sind zudem zwei Frauen neu gewählt worden: mit 6465 Stimmen Petra Kuster (SVP), die in Neuenhof als Vize-Gemeindeammann amtet, sowie die Wettinger Einwohnerrätin Manuela Ernst (GLP) mit 5652 Stimmen.
«Ich bin überwältigt und muss mich zuerst noch sammeln», sagt Petra Kuster am Montag auf Anfrage. Mit einer Wahl habe sie nicht gerechnet. Sie nahm auf der SVP-Liste Platz 13 ein und hat ausser dem Wahlkampf der Bezirkspartei keine zusätzliche Werbung gemacht. Wie erklärt sie sich die Wahl? «In Neuenhof kennen mich die Leute von der Gemeindepolitik und ich mache im privaten Umfeld auch ausserhalb der Gemeinde viel Freiwilligenarbeit.» Sie glaubt, dass ihr das Stimmen über der Gemeindegrenze hinaus eingebracht hat. Auch wenn sie nicht mit einer Wahl gerechnet hat, freue sie sich sehr. Das Amt als Vizeammann wird sie weiterführen und ebenso als Unternehmerin tätig bleiben. Selbst die verschobene Riesenschnauzer-Weltmeisterschaft mit ihrer Hündin sollte drinliegen: «Ich habe gesehen, dass dann keine Grossratssitzungen stattfinden.»
Manuela Ernst macht sich für die grünen Anliegen stark
Nicht ganz so überrascht, aber dennoch überaus erfreut ist Manuela Ernst, die den Sprung ins Parlament ebenfalls geschafft hat. Sie war bei der Grünliberalen Partei (GLP) auf den dritten Listenplatz gesetzt worden und schuf damit und mit dem guten Resultats bei den letztjährigen Nationalratswahlen eine gute Ausgangslage. «Trotzdem bleibt immer ein Restzweifel, ob es dann wirklich reicht», schreibt sie auf Anfrage. Die Sorge war unbegründet: Sie erzielte sogar mehr Stimmen als der ebenfalls gewählte und bisherige Grossrat Sander Mallien aus Baden. Im Grossrat will sich die Architektin für Umweltthemen einsetzen. «Wir können uns den Sparkurs bei der Energiewende einfach nicht mehr leisten.» Auch gesellschaftsliberale Themen stehen in ihrem Fokus. Ernst ist seit 2018 Mitglied des Wettinger Einwohnerrats und behält das Amt. «Ich halte es für wichtig, dass Personen aus der Legislative und Exekutive die Gemeindeinteresse auf kantonaler Ebene vertreten, weil sie die direkten Auswirkungen erkennen.»
Michaela Huser und Daniel Notter erhielten am meisten Stimmen
Zwei SVP-Kandidaten aus Wettingen erhielten am meisten Stimmen im Kanton: Michaela Huser erzielte mit 10033 Stimmen das beste Resultat aller 140 Grossrätinnen und Grossräte und Daniel Notter mit 8153 Stimmen unter seinen männlichen Ratskollegen. «Ich war sprachlos und freue mich ausserordentlich», schreibt Huser auf Anfrage. Für sie sei das die Honorierung ihrer politischen Arbeit und Leistung. Als Erfolgsrezept nennt sie ihre Offenheit. «Ich bin eine Politikerin, mit der jeder und jede reden kann.»
Zuhören und die Menschen ernst nehmen nennt auch der mit den meisten Stimmen gewählte Regierungsrat Markus Dieth (CVP) als Schlüssel zum Erfolg. Der ehemalige Wettinger Gemeindeammann will seine «Arbeit im Bereich stabiler Finanzen, für einen strakten Wirtschafts- und Wohnstandort Aargau zusammen mit meinen Regierungskollegen und dem Parlament fortführen», schreibt er auf Anfrage.