Leben retten dank schnellem Einsatz
Am 14. 4., dem nationalen Tag der Notrufnummern, zeigten die Mitglieder der Sanität Wettingen-Limmattal, warum im Notfall jede Minute zählt.
Der sechsjährige Ion sitzt konzentriert in einem Helikopter der Alpine Air Ambulance (AAA), der auf dem Parkplatz hinter dem Wettinger Rathaus steht. Er trägt eine Brille, über die der simulierte Flug übertragen wird, den er mit der Hand steuert. Zahlreiche Kinder schauen ihm zu und warten ungeduldig, bis sie an der Reihe sind und in den Helikopter steigen dürfen.
Der Helikoptersimulator war eine begehrte Attraktion am nationalen Tag des Notrufs 144 vor einer Woche. Ebenso das Einsatzfahrzeug der Sanität Wettingen-Limmattal und der Rettungshelikopter, der kurz vor dem Mittag für einen Ernstfall davonflog.
144 für medizinische Notfälle
«Auch wenn die einheitliche Notrufnummer 144 bereits vor über 20 Jahren in der ganzen Schweiz eingeführt worden ist, erinnern sich viele im Ernstfall nicht an sie», begründet Anita Peter, warum es den nationalen Tag der Notrufnummer 144 gibt. Ziel ist es, die Nummer noch bekannter zu machen.
Peter ist Vizepräsidentin der Sanität Wettingen-Limmattal – vormals Samariterverein Lägern Wettingen – und eine der zehn Freiwilligen, die als First Responder im Verein tätig sind. Diese Laien werden direkt von der Notrufzentrale alarmiert, wenn bei einem lebensbedrohlichen Notfall kein Rettungswagen in der nähreren Umgebung von Wettingen verfügbar ist. Normalerweise sind die First Responder drei Minuten nach Notrufeingang am Einsatzort. Ausgerüstet mit Defibrilator, Sauerstoff und Blutdruckgerät machen sie die Erstversorgung, bis die Profis von der Ambulanz eintreffen.
Leben gerettet
«Vor vier Wochen konnten wir dank unserem Einsatz jemandem das Leben retten», sagt Peter. Sie selbst arbeitet auch beruflich als Rettungssanitäterin und weiss, dass manchmal Minuten über Leben oder Tod entscheiden. «Es ist erfreulich, wenn man sieht, dass wir helfen können, weil wir so schnell vor Ort sind.» Die zehn First Responder wohnen oder arbeiten in Wettingen und werden gleichzeitig alarmiert. «An Weihnachten waren wir einmal alle vor Ort, normalerweise sind es ein bis drei Personen.»
Wer weiss, vielleicht hat der Aktionstag vor einer Woche das Interesse der nächsten Generation geweckt. Denn auch die Sanitäter suchen immer wieder Nachwuchs. Auch wenn sie bei einem Durchschnittsalter von 38 Jahren noch kein Überalterungsproblem haben.