«Man muss die Welt nicht neu erfinden»

In Bezug auf die Einwohnerratssitzung am 30. Juni wurde vorgängig über zwei Themen informiert. Die Strompreise steigen, um das Förderprogramm Energie zu finanzieren, und an der Schule wird in die Informatik investiert.

Das Förderprogramm Energie soll gestaffelt eingeführt werden und ist auf vier Jahre befristet. zVg
Das Förderprogramm Energie soll gestaffelt eingeführt werden und ist auf vier Jahre befristet. zVg

Bei einer Pressekonferenz im Rathaus Wettingen wurde vorgängig zur Einwohnerratssitzung bezüglich zweier Themen informiert. Zum einen geht es um das Traktandum 3, Förderprogramm Energie, und zum anderen um die Nummer 4, ICT-Konzept Schule ab 2023.

Zuschlag auf Strompreis

Der Gemeinderat beantragt dem Einwohnerrat, dass dieser das Reglement zum Förderprogramm Energie genehmigt, um die energiepolitischen Ziele der Gemeinde zu erreichen und fünf verschiedene politische Vorstösse zu erfüllen.

Da der Anteil des fossilen Wärmeverbrauchs (Heizöl und Gas) der Wohngebäude in der Gemeinde Wettingen rund 80 Prozent beträgt, ist in diesem Bereich auch der Einfluss der Gemeinde gross. Das Förderprogramm setzt finanzielle Anreize für die Steigerung der Energieeffizienz (energietechnische Sanierungen, Ersatz von fossilen Heizungen mit erneuerbaren Systemen), die Produktion von erneuerbarem Strom, vorwiegend über Photovoltaikanlagen, sowie die Installation von Ladestationen für die Elektromobilität. Es ergänzt gezielt die Förderinstrumente auf kantonaler und auf Bundesebene. Dennoch sei es ein gewaltiges Ziel und man müsse die Welt nicht neu erfinden, sagt Vizeammann Markus Maibach (SP). «Es darf kein grosser Vollzugsaufwand entstehen, wir wollen die Projekte fördern, die aktuell im Gange sind.»

Die Finanzierung erfolgt über einen Zuschlag auf dem Strompreis und beträgt im ersten Jahr mindestens 0.25 Rappen pro Kilowattstunde (Rp./kWh) und für jede darüber hinaus gehende kWh Strom pro Abnahmestelle 0.15 Rp./kWh. Ab dem zweiten Jahr und für die darauffolgenden sind es 0.4 Rp./kWh und für jede darüber hinaus gehende kWh Strom pro Abnahmestelle 0.25 Rp./kWh. Der Gemeinderat legt beide Sätze in diesem Rahmen fest. Mit diesem Zuschlag kann ein Fördervolumen von 275000 Franken im Jahr erzeugt werden. Für die Einwohnergemeinde ist dieses Förderinstrument kostenneutral. Das Programm wird gestaffelt eingeführt und ist vorläufig auf vier Jahre befristet.

Neue Geräte für die Schule

Aufgrund der Digitalisierung und des Themas «Medien und Informatik», das im Lehrplan 21 bereits ab dem Kindergarten integriert ist, soll bezüglich Technologie an der Schule Wettingen aufgestockt werden. Gerade in beruflicher Hinsicht sei es wichtig, in die Ausbildung und den Umgang mit Technologie zu investieren. «Die Kinder sind der Rohstoff der Zukunft», so Gemeindeammann Roland Kuster (Die Mitte). Dabei müsse aber sichergestellt werden, dass die Lehrpersonen in pädagogischer sowie technischer Sicht geschult werden, sagt Gemeinderat Sandro Sozzi (Die Mitte): «Es nützt nichts, wenn man gute Geräte hat, die Lehrpersonen sie aber nicht anwenden können.» Dafür sind im Rahmen der Lehrplanänderung externe Weiterbildungen geplant, aber auch in Wettingen möchte man den Austausch unter den Lehrpersonen mit einzelnen Schulungen fördern.

Im Kindergarten und in der Primarschule sollen weiterhin Gerätesätze à 20 Stück zum Einsatz kommen, die den einzelnen Schülern und Schülerinnen nicht zugeteilt werden. In der Oberstufe soll sich dies ändern: Jeder Schüler soll ein Gerät bekommen, das während der gesamten Oberstufenzeit genutzt wird und für das man auch haftet, sollte man dem Gerät nicht Sorge tragen. Um auch im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf mit der Einrichtung und dem Unterhalt der Geräte zu sorgen, soll der technische Support im Jahr 2023 mit einer Stellenzunahme von 80 Prozent erweitert werden. In den Jahren 2023–2027 ist mit Investitionen von 2131700 Franken zu rechnen. Der Gemeinderat beantragt dem Einwohnerrat die Kenntnisnahme. (LiWe)

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