Markus Haas klar wiedergewählt

«Ich freue mich über den Vertrauensbeweis, den mir über 70 Prozent der Abstimmenden gegeben haben», kommentiert Markus Haas (FDP) die Wahl in den Gemeinderat. Sein Herausforderer Markus Bader (SVP) gibt sich sportlich.

Gratulieren: Gemeinderätin Kirsten Ernst (SP) …

Gratulieren: Gemeinderätin Kirsten Ernst (SP) …

Freude herrscht: Söhne Nicolas und Severin sowie Ehefrau Helen feiern den Sieg von Markus Haas. Melanie Bär

Freude herrscht: Söhne Nicolas und Severin sowie Ehefrau Helen feiern den Sieg von Markus Haas. Melanie Bär

…sowie Gemeinderat Martin Egloff, Ammann Roland Kuster, Einwohnerratspräsident Lutz Fischer-Lamprecht und Vize Markus Maibach (v.l.) mit Markus Haas (M.)bär

…sowie Gemeinderat Martin Egloff, Ammann Roland Kuster, Einwohnerratspräsident Lutz Fischer-Lamprecht und Vize Markus Maibach (v.l.) mit Markus Haas (M.)bär

«Greift zu, geniesst den Abend, ich tue es auch», sagt Markus Haas (FDP) kurz nach fünf Uhr zu den knapp 30 Gästen. Sie hatten sich am Sonntag im «Zwyssighof» eingefunden, um Haas zur Wahl als Gemeinderat zu gratulieren. «Das ist die kürzeste Ansprache», kommentierte ein Gast und lacht. «Das ist Pflicht – Haas-like», entgegnet Markus Haas und schmunzelt.

Die Freude und die Erleichterung sind ihm sichtlich anzusehen. «Mir geht es blendend», bestätigt Haas. Von den 5084 gültigen Stimmen gingen 3509 an ihn, sein Kontrahent Markus Bader (SVP) erhielt 1479 Stimmen. Damit hatte Haas das absolute Mehr von 2543 problemlos erreicht. Das erreichte er zwar schon bei den Gesamterneuerungswahlen im Herbst, schied aber als Überzähliger aus. Andrea Bova (parteilos) erzielte mehr Stimmen, trat das Amt aber aus gesundheitlichen Gründen nicht an, weshalb diese Ersatzwahl nötig war.

Bevölkerung wolle keine Experimente

Gratulationen bekam er an der Wahlfeier auch von seinen alten, neuen Gemeinderatskollegen. «Markus Haas müssen wir nicht lange einführen», sagt Gemeindeammann Roland Kuster (Die Mitte CVP) lachend. Für ihn mache die Wahl deutlich, dass die Bevölkerung keine Experimente wolle. «Es war jedoch gut, dass die Bevölkerung eine Wahl hatte und das Resultat klar ausfiel.» Der Gemeinderat habe nun die Chance, die Arbeit als ganzes Gremium fortzusetzen.

Markus Haas wird wiederum das Ressort Soziales übernehmen. «Auch wenn es ein schwieriges Ressort ist, mit dem man sich in der Öffentlichkeit schlecht profilieren kann», sagt Haas und fügt an: «Wenn wir beim Sozialdienst eine Million sparen, finden das die einen gut und die anderen schlecht. Ebenso, wenn wir mehr ausgeben.» Wie auch andere Aargauer Gemeinden geriet Wettingen vergangenes Jahr in die Schlagzeilen, weil sie von Sozialhilfebezügerinnen und -bezügern verlangten, für die Rückzahlung Gelder aus der Altersvorsorge einzusetzen. Gesetzlich ist das legitim, doch stiess es nicht überall auf Verständnis. Andersrum schaffte der Gemeinderat eine politische Mehrheit, damit die Sozialen Dienste aufgestockt werden konnten. «Das gelang auch darum, weil die Forderung aus dem bürgerlichen Lager kam», so FDP-Parteikollege Martin Egloff, der zu dieser Zeit das Ressort Soziales geführt hatte.

Familie freut sich

Erfreut über die Wahl war auch die Familie von Markus Haas. «Wir haben ihn moralisch unterstützt», sagt der 24-jährige Sohn Severin. Und auch wenn Ehefrau Helen nun abends wieder öfters auf ihren Mann verzichten muss, so freut auch sie sich: «Er ist der Richtige dafür und hat sich als Gemeinderat vier Jahre lang reingekniet.»

Nach der Nichtwiederwahl im Herbst muss sich der Bodenleger nun aber wieder Zeit freischaufeln. «Ich habe mein Geschäft wieder hochgefahren und es wird jetzt sicher ein paar Sieben-Tage-Wochen geben. Aber das macht nichts, ich freue mich», sagt er am Sonntag.

Nur SVP hinter sich

«Wenn alle ausser der eigenen Partei hinter einem stehen, dann weiss man, dass es knapp wird», kommentiert Markus Bader das Resultat. Er werte seine Stimmen deshalb als Achtungserfolg und nehme es sportlich. Bader wolle weiterhin engagiert im Einwohnerrat politisieren und sich in der Schulplanungskommission engagieren. Auch wenn die SVP somit auch nach vier Jahren nicht im Gemeinderat vertreten ist, werde die Partei aktiv bleiben. «Wir sind weiterhin in der Opposition und wollen die nächsten vier Jahre nutzen, uns für die nächsten Wahlen aufzustellen.» Bader ist überzeugt, dass auch der jetzige Gemeinderat über die Bücher müsse. «Wir wollen keine Haurückübungen mehr, wie wir es beispielsweise beim Schulhausersatz erlebt haben.»

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