Petition gegen geplante Kürzungen

Die Elternmitwirkung Würenlos (EMW) wehrt sich gegen Sparmassnahmen in der Volksschule. Alleine ist sie mit ihrem Anliegen nicht.

Vor rund vier Wochen hat die EMW von anderen Elternorganisationen erfahren, dass der Kanton Aargau im Rahmen des Aufgaben- und Finanzplans 2016–19 Entlastungsmassnahmen im Bereich Volksschule vorsieht. Der Grosse Rat will in den nächsten Tagen und Wochen drastische Kürzungen und Massnahmen in den Schulen beschliessen, u.a. die Streichung von Halbklassenunterricht, den Abbau von Deutsch als Zweitsprache (DaZ), eine Erhöhung der Klassengrösse an der Realschule von 11 auf 13 Schüler und an der Sekundarschule von 13 auf 15 Schüler sowie die Streichung des Frühenglisch in der 3. und 4. Primarstufe.

Gegen die Sparvorhaben in der Volksschule wehrt sich die EMW mit der Petition «NEIN zu geplanten Sparmassnahmen in der Volksschule». Bis Redaktionsschluss haben 462 Personen die Petition unterschrieben. «Es kann nicht sein, dass an der Bildung so extrem gespart wird», sagt Katrin Brunner, Mitglied der EMW. In ihren Augen handle es sich weniger um eine Ersparnis als vielmehr um eine Umverteilung der Kosten. «Was man an der Bildung einspart, wird man später für Sozialhilfe ausgeben, da die Leute weniger gut ausgebildet sind und schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.» Äusserst fatal findet sie die Reduktion des DaZ-und Halbklassenunterrichts.

«Fremdsprachige Kinder haben bei schlechten Deutschkenntnissen ein Defizit in anderen Fächern. Schwächere, aber auch hochbegabte Kinder können im Halbklassenunterricht aufgefangen und individueller betreut werden, was zur Qualität der guten Schulbildung in der Schweiz beiträgt.»

Das Ziel der EMW ist es, mit so vielen Unterschriften wie möglich ein Zeichen zu setzen. Den Link zur Petition hat die EMW am 23. sowie am 30. November an alle Grossräte verschickt, um zu zeigen, dass am falschen Ort gespart wird. Bisher erhielt die EMW Rückmeldung von einigen Mitgliedern des Grossen Rates. Vor allem CVP- und SP-Politiker sprechen sich ebenso gegen die Sparmassnahmen aus.

Nicht nur in Würenlos regt sich Widerstand. «Auf breiter Basis werden die Massnahmen von Eltern in verschiedenen Gemeinden abgelehnt», weiss Brunner, die sich mit vielen Elternorganisationen ausgetauscht hat. So will auch das Elternteam der Primarschule Altenburg in Wettingen die geplanten Kürzungen nicht hinnehmen. «An der Bildung darf nicht gespart werden. Das ist unsere Zukunft. Es ist nötig, sich zu solidarisieren, denn es geht ans Eingemachte», sagt Isabelle Gigandet, Mitglied des Elternteams Altenburg. Das Elternteam hat zusammen mit Elternteams der anderen Schulen in Wettingen eine Briefvorlage entworfen, welche die Eltern direkt den Grossräten schicken. «Von den Grossräten haben wir bisher sehr magere Antworten erhalten», sagt Gigandet.

Ob sich der Grosse Rat, wie es auf der Website der EMW heisst, «Für einen Aargau und ein Würenlos, in dem alle Kinder eine gute Bildung geniessen dürfen» entschliesst, bleibt abzuwarten.

Infos zur EMW und zur Petition auf www.emw-würenlos.ch

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