«Präsenzeit im Sommer ist lang»

Seit 1. April verstärkt Badmeister Simon Studer das neue Team vom Freibad Wiemel in Würenlos.

«Ich habe mich gut eingelebt», sagt Simon Studer. Bevor er seine Stelle als Badmeister 2 im Wiemel antrat, war er zwölf Jahre als Betriebsleiter im Schwimmbad Muri tätig. «Ich brauchte eine neue Herausforderung», sagt der 33-Jährige. Zusammen mit Badmeister 1, Roman Eberhard, der seit letztem Jahr zum Team gehört, teilt er sich die anstehenden Arbeiten. «Der Tagesablauf sieht für uns beide gleich aus. Jedoch trägt Roman mit seinem Vollzeitpensum die Gesamtverantwortung», sagt der 33-Jährige. Er selber ist aktuell zu 60 Prozent angestellt, was jedoch während der Hochsaison sechs Arbeitstage pro Woche bedeutet. «Wir arbeiten in zwei Schichten, die erste beginnt um acht Uhr, die zweite endet gegen 21 oder gar 22 Uhr, je nach Reinigungsaufwand.

 

Am Morgen gilt es, alles vorzubereiten, Wasserproben zu nehmen, die Durchschreitebecken und das Planschbecken neu zu füllen sowie den Kassendienst bis 11 Uhr zu übernehmen», erklärt er. Auch Runden drehen, den Güsel zusammenlesen und die Toiletten auf ihre Sauberkeit kontrollieren gehören zum Job.

Sobald sich die Badi füllt, ist Präsenz am Schwimmbecken und beim Sprungturm gefragt. Obwohl sich die meisten Gäste an die Hausregeln halten, müssen die Badmeister beinahe täglich einschreiten. «Immer wieder springen sie zu zweit vom Turm oder zu nahe aufeinander», sagt er. Auch «Fangismachen» habe in diesem Bereich nichts verloren – aus Sicherheitsgründen. Und – auf der ganzen Anlage gilt ein Foto- und Filmverbot. In dieser Saison gabs bis dato ausser einem verknacksten Fuss keine gröberen Verletzungen zu verzeichnen.

Simon Studer schätzt an seiner Arbeit, dass er eine Anlage so betreiben darf, dass sie den Besuchern Freude macht. Man bekomme immer wieder Komplimente für die schön gepflegte Badi, das freue ihn. Erst hat er in Muri im Schwimmbad-Restaurant seine Sporen abverdient, bevor er die Laufbahn als Badmeister in Angriff nahm. Nach dem Rettungsbrevet hat er den Badangestelltenkurs besucht und die Ausbildung zum Fachmann Badeanlagen mit eidgenössischem Fachausweis absolviert. Der Badmeisterkurs ist die eigentliche Badmeisterausbildung und ist nötig, gilt es doch, nebst der Rettung von Menschenleben auch die Gartenanlage, die Haustechnik, die Wasseraufbereitung und den Kundenumgangim Griff zu haben. Bei der Stufe Fachmann geht es um die Führung einer Badanlage mit ihren Angestellten, das Betriebsmanagement sowie die Vertiefung der Badmeisterfachkenntnisse. Bei widrigem Wetter kommen all die Arbeiten zum Zug, für die sonst keine Zeit bleibt: Rasenmähen, Sträucher- und Heckenschneiden, Grundreinigungen, Reparaturen und vieles mehr.

Das Schwimmbecken wurde auf diese Saison hin mit einer neuen Folie ausgekleidet, was den Wasserverbrauch und das Verletzungsrisiko senkt. Im nächsten Jahr bekommt das Nichtschwimmerbecken ein neues Kleid und die Technik neue Anlageteile.

Bleibt Zeit für Privates? «Nicht wirklich. Die Präsenzzeit im Sommer ist lang, an Hobbys und Ausgang nicht zu denken. Dies hole ich dann in der kälteren Jahreszeit nach», sagt Studer und macht sich auf, um am Becken zum Rechten zu sehen.

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