«Rock ist immer noch da»
Am 4. März lädt der Kulturkreis Würenlos den «Schweizer Rock-Pioniere»-Autor Stefan Künzli ein. In der Alten Kirche gibt er Einblick in die Rockgeschichte der Schweiz.
Gene Simmons, Bassist der weltberühmten Band «KISS», sagte letztes Jahr in einem Interview, dass die Rockmusik tot sei.
Stefan Künzli, Autor, Kulturchef bei CH Media und passionierter Saxofonist, ist anderer Meinung: «Rock war nie weg. Heute ist die Bedeutung zwar nicht mehr so stark, aber Rock ist immer noch da!» Was er damit meint, ist der Lebensstil, den die Rock-Ära mit sich brachte. In den 60er- bis 80er-Jahren war Rock nicht nur Musik: Das Genre stand für Rebellion, Generationskonflikte und Emanzipation. Es war eine Jugendbewegung.
Ein vielseitiger Abend
Stefan Künzli interessiert sich für viele Musikstile. Irgendwann fiel ihm auf, dass die Rockgeschichte in der Schweiz gar nicht wirklich dokumentiert wurde. Er ging der Sache nach und schrieb das Buch «Schweizer Rock-Pioniere».
Am 4. März wird er im Rahmen des Kulturkreis-Anlasses daraus erzählen, mit verschiedenen Gästen sprechen und natürlich wird es Livemusik geben. Zusätzlich wartet auf die Zuschauer ein Film, der aus Videos, Audio-Files und Bildern von Michel Erismann zusammengestellt wurde.
«Rock-Fossil» Rolf Schlup
Einer, der viele Schweizer Rocker begleitet hat, ist Rolf Schlup aus Würenlos. Als PR-Mann hat er damals auch die Band Rumpelstilz mit Polo Hofer bekannt gemacht. Da die Band nun ihr 50-Jahr-Jubiläum hätte, möchte Künzli dies feiern und lässt deren Songs an diesem Abend wiederaufleben. Dazu gründete der Autor die Band Rumpelstoff, bestehend aus Levi Bo, Marc Gerber und Stefan Künzli selbst. Sie interpretieren die Songs der bekannten Mundart-Rock-Band. «Wir feiern an diesem Abend nicht nur 50 Jahre Rumpelstilz, sondern auch 50 Jahre Mundart-Rock», so Künzli. Rolf Schlup ist am 4. März zu Gast und spricht mit Künzli über die alten Zeiten und Rock in der Schweiz. Zusätzlich wird darauf eingegangen, ob und was Würenlos mit der Rockgeschichte zu tun hat.
Reise in die Vergangenheit
Bereits mit zirka acht Jahren fing Stefan Künzli an, sich für Musik zu interessieren: «Ich sass jeweils vor dem Radio und hörte dieHitparade. An Konzerte durfte ich leider noch nicht.» Die Recherche für sein Buch sei demnach auch eine kleine Reise in die Vergangenheit gewesen. Dafür kaufte ersich sogar einen Plattenspieler. «Viele Songs von früher sind digital nicht verfügbar», weiss der Saxofonist. Daraus wurde ein kleines Hobby: «Ich ‹schneugge› oft online nach neuen beziehungsweise alten Platten.»
Die Zeit des Rocks, so wie sie damals war, möchte er nicht zurück, aber: «Ich wünschte mir, ich wäre damals etwas älter gewesen, damit ich sie richtig hätte miterleben können.»
Der Anlass findet am 4. März um 20.15 Uhr in der Alten Kirche Würenlos statt. Weitere Informationen unter kulturwuerenlos.ch.