Ruf der Webermühle soll gestärkt werden

Die Identität der Wohnüberbauung Webermühle soll gegen innen und aussen verbessert werden. Das Projekt wird von einem Badener Startup begleitet.

Bastian Moser vom Startup Itoa. zVg
Bastian Moser vom Startup Itoa. zVg

«Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner der Webermühle fühlen sich wohl und sicher in ihrer Siedlung und würden sie weiterempfehlen», sagt Bastian Moser. Diesen Rückschluss zieht er aus der Befragung, die er mit seiner Firma, dem Badener Startup Itoba, im Februar durchgeführt hat. Rund 400 Fragebogen hat er verteilt, ein Drittel davon wurde ausgefüllt.

Mit diesem guten Resultat hat er nicht gerechnet. Er vermutete, dass viele Mieter aufgrund des Mietpreises oder der Lage in die Webermühle zogen. «Normalerweise leidet dann die Identifikation.»

Aussenwahrnehmung verbessern

Auch wenn der Ruf innerhalb der Siedlung besser als erwartet zu sein scheint, so wird die Wohnüberbauung gegen aussen anders wahrgenommen. «Der Ruf hat in den letzten Jahrzehnten gelitten. Grossüberbauungen, die in den frühen 80er-Jahren noch als neue Wohnform gefeiert wurden, entwickelten sich zu einem Schreckensbild.» Mit einer umfassenden Sanierung vor acht Jahren versuchte die Eigentümerin, die Credit Suisse, dem entgegenzuwirken. Das zeigte nur teilweise Wirkung: Noch immer stehen in der Webermühle viele Wohnungen leer. Dem sollen Bastian Moser und sein Team Abhilfe schaffen. Mit diversen Massnahmen wollen sie die Attraktivität gegen innen und gegen aussen stärken. «Wir wollen die Strukturen schaffen, damit sich vor Ort eine Gemeinschaft bilden kann. Das strahlt dann auch gegen aussen aus», so Moser. Einerseits werden Angebote für die Mieter geschaffen, andererseits auch Anlässe für die ganze Bevölkerung. «So können sie die Schönheit der Überbauung kennenlernen und Vorurteile abbauen.»

Bei ihm selbst hat es funktioniert. Nachdem er die Anlage fürs Projekt besuchte, kam er drei Tage später mit der Familie zum Baden an die Limmat in die Webermühle.

Telli als Erfolgsgeschichte

Bereits im Telli in Aarau hat seine Firma ein ähnliches Projekt lanciert. Es wurden Aussenräume gestaltet, ein Hilfsangebot mit Nachbarschaftshilfen zwischen den Mietern und eine Quartierbeiz ins Leben gerufen. «Mittlerweile ist die Wohnlage so beliebt, dass es Wartelisten gibt.»

Noch ist es in Neuenhof nicht soweit. Doch der erste Anlass, eine Präsentation der Umfrageauswertung mit Apéro und Schokoladegiessen fand am Dienstag statt. Im Sommer sollen auch öffentliche Events folgen und auch der Quartierverein und die Jugendarbeit werden miteinbezogen. Vier Jahre lang dauert das Projekt, das die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in der Webermühle stärken will.

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